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Dr. David M. Brown – Retina Consultants Houston
Der Navilas-Netzhautlaser und die Kernaussagen der TREX-DME-Studie
Auf der AAO 2017 sprach OD-OS mit Dr. David M. Brown, Retina Consultants Houston, über seine Erfahrungen mit der Navilas-Lasertechnologie und seine persönliche Zusammenfassung der aktuellen Ergebnisse der TREX-DME-Studie.
Dr. Brown, Sie haben gerade die Ergebnisse von TREX auf der AAO 2017 vorgestellt. Was sind Ihrer Meinung nach die Kernaussagen der TREX-DME-Studie?
Das Hauptziel der TREX-DME-Studie war es, ein monatliches Behandlungsschema mit Ranibizumab mit einem TREX-Schema (Treat-and-Extend) zu vergleichen.
Wir haben der Studie einen weiteren Aspekt hinzugefügt, um die Effekte zu untersuchen, dich sich aus der Kombination des TREX-Schemas mit einem navigierten Laser ergeben.
Die Studie zeigt, dass im Durchschnitt die Anti-VEGF-Behandlung mit Ranibizumab im TREX-Schema eine Verlängerung der Behandlungsintervalle ermöglicht und die Injektionslast reduzieren kann.
Interessanterweise wies die Patientengruppe, die zusätzliche Laserbehandlungen erhielt, eine Tendenz zu noch weniger Injektionen bei längeren Intervallen auf.
Wir erwarten, dass sich bei der Analyse der Untergruppen ein stärkerer Effekt der Laserbehandlungen erkennen lässt. Insbesondere werden wir uns die Ergebnisse anhand der Art des Ödems ansehen, ob es überwiegend diffus oder fokal ist.
Klinisch, so scheint es, können zirzinäre Ringe mit aktiven Mikroaneurysmen mit navigiertem Laser kontrolliert werden. Bei Patienten mit dieser Art von angiographischem Erscheinungsbild würde ich von den navigierten Laserbehandlungen ein besseres Ansprechen erwarten als bei Patienten mit diffuser Leckage, die nicht von Mikroaneurysmen stammt.
In einer weiteren Analyse werden wir die Wirkung des Lasers bei Patienten untersuchen, die schnell auf Anti-VEGF ansprechen und sofort für eine Verlängerung in Frage kommen im Vergleich zu Patienten, die konstante Anti-VEGF-Injektionen benötigen.
Die Laserbehandlung weist tendenziell einen positiven Langzeit-Effekt bzw. -Trend auf und die Studie läuft noch ein ganzes Jahr weiter.
Warum haben Sie sich für den Navilas-Laser als Forschungsinstrument entschieden?
Die Navilas-Technologie ermöglicht die Vorplanung der Laseranwendung direkt auf Fluoreszenzangiogramm- und OCT-Makulakarten. Man kann den Laserplan und die Platzierung dieser gezielten Laserspots und -patterns genau nachverfolgen. Und dazu gibt es noch umfassende digitale Dokumentationsmöglichkeiten, die die optimale Grundlage für die Analyse der Ergebnisse bilden.
Ein weitere wichtiger Aspekt war, dass der Navilas-Laser dazu beitrug, die Konsistenz zwischen den drei Studienorten aufrechtzuerhalten.
Somit ist dieser Laser die beste Option für meine tägliche Arbeit und die beste Wahl für diese Studie.
Welchen Einfluss hatte Navilas auf die Sehschärfe?
Unsere Ergebnisse zeigen, dass Navilas die Sehschärfe nicht beeinträchtigt. Das ist absolut zutreffend. Wir führten viele Laserbehandlungen durch – im Schnitt drei im ersten Jahr und zwei im zweiten Jahr und das Sehvermögen in der Gruppe mit dem navigierten Laser war tatsächlich besser als bei der Gruppe mit dem monatlichen Ranibizumab.
Können Sie vor dem Hintergrund dieser aktuellen Ergebnisse aus der TREX-Studie und unter Berücksichtigung Ihrer täglichen klinischen Erfahrungen erläutern, wann Sie den Laser derzeit bei Patienten mit diabetischem Makulaödem einsetzen?
Im Grunde genommen werden wir das erst nach Auswertung der Daten aus den drei Jahren und der Untergruppenanalyse wirklich herausfinden. Ich bin jedoch der Meinung, dass man eine navigierte Laseranwendung in Betracht ziehen sollte, wenn undichte Mikroaneurismen auch nach einer Phase mit vier Injektionen noch immer vorhanden sind.
Dr. Brown, vielen Dank für Ihre Zeit.