<– klinische Erfahrungsberichte
Dr. Robin Ross – Global Retina Institute, Arizona, US
In diesem Interview beschreibt Dr. Ross, wie der Navilas®-Netzhautlaser von OD-OS den Komfort ihrer Patienten erhöht, das Risiko von Lost to follow-up (LTFU) reduziert und damit dem öffentlichen Gesundheitssystem zugute kommen kann.
"Mit diesem navigiertem Laser ist es mir auch zum ersten Mal in meiner über zwanzigjährigen Karriere passiert, dass ich eine volle PRP in einem Auge hatte, bei der der Patient den Schmerz als 1 eingestuft und darum gebeten hat, das andere Auge noch am selben Tag zu behandeln. Durch die verminderte Schmerzerfahrung erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass unsere Patienten zu Nachfolgeterminen erscheinen. Unser Team glaubt fest daran, dass wir mit Navilas® den Menschen eine echte Chance bieten, ihr Sehvermögen zu retten.“
Dr. Ross, Sie haben vor Kurzem die navigierte Netzhautlaserbehandlung in Ihrer Privatpraxis eingeführt. Können Sie Ihre ersten klinischen Erfahrungen mit diesem Laser beschreiben?
Das Lasersystem Navilas® ist wie der Wechsel vom Model T zu einem selbstfahrenden Ferrari mit einer Reihe von Behandlungsvarianten, von denen Patienten mit unterschiedlichen Netzhautpathologien profitieren.
In einem Fall habe ich über 1.700 Spots bei einer PDR-Behandlung platziert, und der Patient meldete keine Beschwerden und versprach, für eine weitere Behandlung zurückzukommen. Das war bemerkenswert, da der Patient aufgrund von Schmerzen bei früheren Laserbehandlungen Termine bei anderen Ärzten oft nicht eingehalten hatte.
Mit Navilas® ist es mir auch zum ersten Mal in meiner über zwanzigjährigen Karriere passiert, dass ich eine volle PRP in einem Auge hatte, bei der der Patient den Schmerz auf einer 10-Punkte-Skala als „1“ eingestuft und darum gebeten hat, das andere Auge noch am selben Tag zu behandeln.
Durch die verminderte Schmerzerfahrung mit Navilas erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass unsere Patienten zu Nachfolgeterminen erscheinen, was wiederum unsere Chancen zum Retten des Sehvermögens erheblich verbessert.
Wie lässt sich dieses positive Patientenfeedback mit anderen verfügbaren alternativen Behandlungsmethoden vergleichen?
Wir hatten eine andere Patientin, die mehrere Netzhautlöcher in der äußeren Peripherie aufwies. Sie wurde zuvor mit LIO behandelt. Diese Patientin hatte sich mit dieser Behandlung sehr unwohl gefühlt und benötigte schließlich subkonjunktivales Lidocain. Als ihr anderes Auge behandelt werden musste, wechselten wir zum navigierten Laser. Als die Behandlung mit Navilas® zu Ende war, fragte sie: „Das war‘s schon?“, und war überrascht, wie gut es ihr während der gesamten Behandlung gegangen war.
"Was für ein Unterschied die Behandlung mit dem navigierten Laser im Vergleich zu einem herkömmlichen Laser ausmacht. Es war praktisch schmerzfrei, nur eine 1 oder 2 auf der Schmerzskala (vs. 9 beim herkömmlichen Laser). Am nächsten Tag fühlte ich ein leichtes Wundsein und das war‘s."
Mein vorheriger Laser war ein PASCAL Patternlaser und ich denke, dass die Schmerzschwelle beim Navilas® deutlich niedriger ist als beim PASCAL. Navilas® erlaubt Behandlungen unter Infrarot und ermöglicht den Schutz von Bereichen, die nicht behandelt werden sollen, und zusätzlich wird der Behandlungsvorgang durch die Vorplanung mit Eye-tracking beschleunigt.
Zudem hätten einige unserer monokularen Patienten, die wir erfolgreich mit Navilas® behandelt haben, herkömmliche Laser verweigert. Bei diesen Patienten hätten wir uns für intravitreale Injektionen und verzögerte konventionelle fokale Laser entschieden, weil wir uns Sorgen gemacht hätten, dass wir versehentlich einen Laser nahe zur Fovea platzieren könnten. Doch durch die „Schutzzone“ bei Navilas und die Eye-tracking-Technologie sind die Fovea und der Sehnerv geschützt. Abhängig vom Ödem ist es auch möglich, fokale und Mikrosekundenpulse in einer Behandlung zu kombinieren.
Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, den Zugang zur Augenheilkunde auf lokaler und globaler Ebene zu verbessern. Wie kann Sie der Navilas®-Laser bei dieser Mission unterstützen?
Unser Team glaubt fest daran, dass wir mit Navilas® den Menschen eine echte Chance bieten, ihr Sehvermögen zu retten – vor allem bei Patienten, die bereits monokular sind.
Vor kurzem wurden wir gebeten, eine Gruppe von nicht versicherten Patienten mit fortgeschrittener diabetischer Retinopathie im Alter von 55 Jahren zu behandeln, die Lost to follow-up (LTFU) waren. Eine aktuelle Studie von Obeid et al. konzentriert sich auf „Erfahrungen aus der Praxis “ mit PDR-Patienten, bei denen der LTFU-Faktor bis zu 25 % ausmachen kann.1 Diese Studie zeigt auch die Unterschiede bei Rasse und Einkommen.
PRP ist vielleicht eine echte Behandlungsüberlegung bei Lost to follow-up – insbesondere für Hochrisikogruppen. Leider können es sich Wenigverdiener (die sogenannten „Working Poor“) nicht leisten, monatliche Termine für intravitreale Injektionen wahrzunehmen, was die Ergebnisse beeinflussen kann.2
Die angenehme PRP-Erfahrung mit Navilas könnte die Lücke schließen, die das Gesundheitssystem in den USA noch nicht effektiv überwinden konnte. Wir konnten uns aus erster Hand von den potentiellen Vorteilen des Navilas®-OD-OS-Systems für das Gesundheitswesen überzeugen.
Wir sagen immer: „Visionen ist mehr als das, was wir sehen“ und Navilas® verdient Anerkennung für seine fortschrittliche Vision.
Vielen Dank für dieses Interview.
Dr. Robin D. Ross, MPH, CPH, Global Retina Institute, Arizona, US
Dr. Robin Ross verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der praktischen Augenheilkunde. Sie betreibt ihre eigene Privatpraxis, das Global Retina Institute, im Raum Phoenix in Arizona, USA. Vor zehn Jahren gründete sie mit ihrem Mann die gemeinnützige Organisation Red Rover Ventures.
Dr. Ross ist an mehreren Projekten beteiligt, die darauf abzielen, den Zugang zur Augenheilkunde lokal und global zu verbessern. Dieses Ziel verfolgt sie auch als Director of Global Outreach am University of Arizona College of Medicine in Phoenix. Lesen Sie mehr über die Arbeit von Dr. Ross in diesem Artikel: http://retinatoday.com/2018/06/many-mountains-to-climb
Quellen
1. Obeid, A., Gao, X., Ali, F. S., Talcott, K. E., Aderman, C. M., Hyman, L., Ho, A.C., Hsu, J. (2018). Loss to Follow-Up in Patients with Proliferative Diabetic Retinopathy after Panretinal Photocoagulation or Intravitreal Anti-VEGF Injections. Ophthalmology, 125(9), 1386-1392.
2. Obeid, A., Su, D., Patel, S., Uhr, J., Borkar, D., Gao, X., Fineman, M., Regillo, C.D., Maguire J.I., Garg S.J., Hsu, J. (2018). Outcomes of Eyes Lost to Follow-up with Proliferative Diabetic Retinopathy That Received Panretinal Photocoagulation verus Intravitreal Anti-Vascular Endothelial Growth Factor. Ophthalmology, 1-7.
Welche Funktionen von Navilas® haben Sie am meisten beeindruckt?
Bildschirmgestützte Behandlung
Die bildschirmgestützte Behandlung ist ergonomisch angenehm für den Arzt und ermöglicht eine bessere Interaktion mit den Patienten und Studenten. In unserem Tätigkeitsbereich kommt es im Laufe unserer Karriere bei etwa 30 % zu Nacken- oder Muskel-Skelettproblemen. Ein Beobachter oder Student kann auch vom Bildschirm lernen - als großartiges Lehrmittel.
Geschwindigkeit der Behandlung
Ich war auch beeindruckt von der Geschwindigkeit, mit der die Behandlung nach der Erfassung durchgeführt wurde.
Man plant die beabsichtigten Laserspots auf dem Bildschirm – mit dem Finger direkt auf dem Fundusbild oder dem externen Diagnosebild. Und dann führt man diesen Plan einfach durch Betätigen des Fußpedals aus. Durch die Trennung von Vorplanung und Behandlung kann jeder Arzt einen anderen Workflow für sein Klinikvolumen definieren.
Mikrosekundenpuls-Modus mit Dokumentation
Der Mikrosekundenpuls-Modus und die Möglichkeit, die Behandlung digital zu dokumentieren und in die elektronische Patientenakte zu integrieren, ist wirklich großartig.
Eye-tracking und Ausschlusszonen
Das Eye-tracking zur Steuerung des Lasers finde ich wirklich revolutionär. Ich mag auch die „Schutzzonen“, d. h. die Möglichkeit, Bereiche zu markieren, in denen man keine Behandlung wünscht.
Infrarotmodus
Die Möglichkeit, unter Infrarot zu behandeln, ist für Patienten sehr angenehm.
Kontaktfreie Behandlung
Ein weiterer Vorteil für Patienten ist der Umstand, dass sowohl die fokale als auch die PRP-Linse kontaktfrei sind.